Reise nach Marokko

Noch in Frankreich hat sich Rolf ein sein Schicksal gefügt und etwas Kultur genossen - Pont du Gard.

Beim Neujahrsbeginn haben wir bei Maja und Rolf in Spanien die obligaten 12 Trauben geschluckt, das bringt uns Glück. Nach einem tollen Aufenthalt in Sanet y Negrals sind wir gut in Marokko angekommen. Nochmals herzlichen Dank für eure Gastfreundschaft.

 


Marokko

Schon bei der Einreise hat uns die Freundlichkeit der Zöllner, Polizei sowie WC-Frau wieder begeistert. Auf der Reise in den Süden war die Künstlerstadt Essaouira ein Wunschziel. Südlich davon sind wir von einer ausserordentlich schönen Gegend, welche hauptsächlich von der Arganölproduktion lebt, überrascht worden. Gastfreundliche Leute begrüssten uns wo auch immer wir erschienen sind. So auch ein Fischer, welcher uns einlud, neben seiner Hütte zu übernachten.

 

 


Nochmals erleben

Den Plage Blanche und das Oued Aoreora (Trockenflusstal Aoreora) wollten wir doch nochmals erleben, da uns diese Gegend von der letzten Reise überzeugte.

Plage Blanche ist eine 20km Strandstrecke, welche nur bei Ebbe befahrbar ist. Auf der einen Seite das Meer und auf der anderen Seite des Strandes die Dünen. Durch das Aoreora-Tal geht's dann wieder landeinwärts. Wir waren wiederum hingerissen von Formen und Farben dieser schönen Natur.

Auf dem Weg nach Tafnidilt, wo wir unsere Freunde treffen werden, wurden wir von Brahim zum Tee eingeladen. In aller Ruhe wird ein kleines Feuer entzündet, um den Teekessel aufzusetzen. Brahim war mit 2 Männern aus seinem Dorf mit Piste ausbessern beschäftigt. Der grosse Regen vom letzten November hat viele Schäden hinterlassen. Mit dem Bickel wurden Steine von Hand zerkleinert, um wiederum mit dem Traktor (!) an die richtige Stelle zu befördern.

Zur Abwechslung stellten wir um auf Schusters Rappen und unternahmen ein kleine Wanderung über die Hügel in der näheren Umgebung. Die Aussicht war grandios, er Abstieg ebenso, denn wir mussten uns selber einen Weg suchen, es war keine mehr erkennbar. Aber das üben wir ja immer wieder, wenn wir mit CATi unterwegs sind.


Erste grössere Offroad-Tour zusammen mit Chris und Angie

Der erste Teil führte uns von Tan Tan nach Smara. Eine gute Route, um sich einzufahren. Immer wieder gab es ein 'Ahhh' und ein 'Ohhhh' und 'sieh mal Rolf'. Die Wüste blüht nach den grossen Regenfällen vom letzten November.

Es gab nur eine Schlüsselstelle, wo gemeinsames Arbeiten alle sicher durch das steinige 'Bach'bett fahren liess. Wir staunten immer wieder was ein 30jähriger Steyr alles bewerkstelligen kann.


Hindernisse

Niemand konnte uns in Smara Auskunft geben, ob das Flusstal bis nach Laayoune zu befahren ist. Schauergeschichten wurden uns über herabgeschwemmte Minen und völlig zerstörte Pisten erzählt. Auch die Polizei war keine Hilfe. Also, dann los und selber erfahren! Umkehren ist immer eine Option. Eine breit planierte Piste liess uns staunen, doch abrupt wechselte die Kondition auf bescheidene Piste. So gondelten wir dahin und genossen die Gegend. Guten Mutes starteten wir den zweiten Tag und fanden den Weg, um ein breites von kleinen Dünen übersätes Trockenflussbett zu queren. Entspannt fuhren wir auf einer relativ gut erkennbaren Piste weiter und bemerkten nicht, dass der Untergrund plötzlich weicher wurde. Zu spät, schon als wir feststeckten im zähen Morast, erkannten wir unsere Unachtsamkeit. Beim Aussteigen knallten wir schon fast hin, denn der Boden war eine einzige glitschige Masse und so sah auch das Resultat unserer Position aus.

Im Marokko taucht immer irgendwer von irgendwo auf - unerklärlich. Auch hier hatten wir tatkräftige Unterstützung von Bouich, einem Dromedarhirten, welcher uns anschliessend zu sich ins Zeltlager zum Tee und Ziegenmilch einlud.


Pause bei Bouitch und Vollmondparty

Unser grossartiger Helfer im Morast lud uns ein zu seiner Dromedarherde auf der anderen Seite des Oueds (Trockenflusstal). Kurzerhand luden wir Angie bei uns ins Cockpitund Bouitch leitete die Expedition im LKW mit Chris. Die Piste führte uns jedoch ca 1,5Stunden über sandige Buckelpisten und einen Pass fast wieder zum Ausgangspunkt zurück. Für uns ein tolles Erlebnis, die Gastfreundschaft von Bouitch und seinen 2 Hirtenkollegen anzunehmen. Ein Feuer wurde entfacht und Tee für uns gekocht. Dazu wurde ein Getreidemehl mit Zucker und wenig Wasser vermengt, von welchem wir von Hand Kugeln formten, die wir direkt so assen. Es schmeckte lecker. Ebenso die frische Ziegenmilch, welche wir von einem anderen Sahaouri, welchem wir mit Druckluft aushalfen, um seine Pneus aufzupumpen, als Geschenk bekamen. Diese vermischt mit Wasser und Zucker war ein Genuss. Übrigens die Marokkaner und Sahaouris haben einen wahnsinnigen Zuckerverbrauch.

Niemand bekam Magenschmerzen in der folgenden Nacht. Oder war wohl die Bewegung hilfreich?......bei Vollmond haben wir zu guter alter Musik abgetanzt, wie in unseren jugendlichen Jahren. Es war einfach grandios.

Erwähnenswert ist, dass einer der Hirten, nachdem er mit meinem Feldstecher seine Dromedare überwacht hatte, mit anerkennenden Worten erkannte, dass es in gutes Gerät sei und wollte ihn für Fr. 40 kaufen. Ich liess nicht mit mir handeln. (Versteht sich)


Unterwegs auf einer alten Polisaro Route

Wir versuchten mit den Angaben unserer Hirtenkollegen auf der uns gezeigten und zum Teil vorausgefahrenen Polisario Route den Weg zurück nach Laayoune zu finden. Auf keiner Karte sind solche Wege gekennzeichnet. Die Polisario ist die Bewegung, welche sich für die Unabhängigkeit der Sahaouris einsetzt.

 

An einem Pass mussten wir uns eingestehen, dass das Weiterkommen für den LKW zu gefährlich wird. Somit kehrten wir um und wählten einen Umweg, welcher sich als wundervolle Gegend entpuppte. Die Landschaft ändert sich aufs Mal. Auch Kargheit hat riesengrosse Facetten.

 

Das Wasser vom November brachte die Wüste zum blühen, überall spriesst es aus dem Sand, lockt Bienen und Fliegen an. Dies zur Freude der Reptilien. Die riesengrosse Ebene,ein heute trockenes Flussbettes, wurde mit 1.5m Wasser überschwemmt. Dies ist der Grund für die holprige Piste, sie ist jedoch von grüner Wiese gesäumt.


Strandleben

Der Weg führte uns südwärts der Küste entlang Richtung Dakhla. Kurs und Isabelle waren auch wieder mit von der Partie. Unterwegs verliessen wir die Hauptstrasse und gelangten an einen Strandabschnitt (ich hab das Gefühl der Strand reicht über ca. 400km), wo es nur einzelne Fischer hat, welche in behelfsmässigen Zelten weilten.

 

Kaum den Tiefsand erreicht, nachdem wir den Fiat Ducato mit dem Abschleppseil zum Nächtigungsplatz gezogen hatten(er hat keinen 4x4), fuhren Rolf und ich zum Meer und dem Schiffswrack, welches so vor sich hinrostet. Zu guter Letzt sandete Rolf im Übermut noch unser CATi ein. Luft raus, Luft rein, Luft raus......das ist CATi-Leben.

 

Süsses Nichtstun mit etwas Pétanque in Kombination mit einem Apéro  -  was für ein Leben! Den frischen Fisch, welcher uns ein Fischer feil bot, brieten wir über dem Feuer und genossen das Abendessen unter freiem Himmel.


Dakhla - das Mekka der Kitesurfer

Kurz vor Dakhla änderte sich die Landschaft und versetzt uns in Staunen. Das Meer strahlte in allen Blautönen um die Wette.

Dank unseren Kollegen fanden wir wiederum einen einsamen Platz, nahe des Naturschutzgebietes bei der 'dune blanche'. Wüste und Meer zeigen sich hier komprimiert aus voller Pracht.

Den Fiat Ducato ziehen wir durch den letzten tiefen Sand und stossen ihn so dass es passt, denn sein Rückwärtsgang ist am A.......

Bei Ebbe zieht sich das Meer sehr stark zurück, da der Strand extrem flach ist. Dünen und Strand laden zum Wandern ein. Dabei finden wir Kleingetier, Vögel und sogar eine Krabbe lasst sich fangen. Die Flamingos bilden schöne Farbtupfer vor dem Blau des Himmel und des Meere. In wie für eine Vorführung einstudierte Formationen fliegen sie der Küste entlang.

Chris, unser Kitesurf-Spezialist, zeigte uns zwei die ersten Griffe mit dem Kite. Es macht an für mehr und wir sind am Übelegen, ob wir nach der folgenden Tour durchs Inland einige Privatlektionen buchen sollen. Ob das unsere Knochen vertragen werden?