Goldrausch in Mali

In Mali schlägt das Herz auf der richtigen Seite. (wenn man von einer speziellen Gruppierung absieht). Die Bevölkerung ist gastfreundlich, offen und immer für ein Lachen bereit. Schon an der Grenze ging alles ruck zuck für afrikanische Verhältnisse. Die Umgebung war zwar alles andere als einladend und doch voller spannender Details.

Die Region ist reich an Mineralien und Gold. Bei einer vom kommerziellen Abbau aufgegebenen Mine schürfen heute Einheimische und versuchen ihr Glück. Die Frauen waschen Gold und die Männer haben die Übersicht.

 

Wir wählten eine 4x4 Strecke, um nach Manantali an den grossen Stausee zu gelangen. Schon die Bezeichnung, dass es eine 4x4 Strecke ist, bedeutet meistens, dass mit einige schwierigen Passagen gerechnet werden muss. Schon nach den ersten Kilometern wurden wir von 3 Frauen angehalten und um eine Mitfahrgelegenheit gefragt. Klar: Frau mit Bebé zu mir auf den Beifahrersitz, zwei Frauen auf dem Trittbrett rechts und links, Gepäck auch noch auf meinen Schoss. Auf Rolfs Geheiss schaltete ich die Gänge, da er selber mit der Hand nicht mehr zum Schalthebel kam. Wir dachten es ginge ins nächste Dorf - so war es auch: Steil bergauf über einen Pass (gerade noch autobreit) über Stock und Stein 10km nach Kassame. Dort wurden wir wie Helden empfangen. Danke, Danke, Danke und immer wieder!

Wir staunten, den die Frauen hätten ja diese Strecke am Abend zu Fuss zurück gelegt. Das ist afrikanischer Alltag.


Piste nach Manantali zum See

Nach einer Nacht im Grünen benötigten wir ca. 7 Stunden für 80km. Die Piste entpuppte sich vielerorts als Motorradweg, da die Bevölkerung mit Motorrädern unterwegs ist. Nur sehr wenige Leute besitzen einen Wagen. Wann ist wohl das letzte Auto diese Strecke gefahren? Müssen wir kehrt machen? So staunten jeweils die Leute in den wenigen Dörfern als wir winkend an Ihnen vorbeifuhren. Schönheiten, wie Blumen, sind besondere Farbtupfer in diese eher trockenen Landschaft.


Wasserpumpen flicken

Casper, der Inhaber vom Cool Camp, wo wir wohnten, betreibt ein Projekt zur Reperatur und Instandhaltung der  Wasserpumpen in der Region von Manantali. So fuhren wir zusammen mit anderen Globetrottern, welche im Moment im Camp sind, 3 Stunden mit der Piroge (Wasserschöpfen inklusive) den See hoch zu 3 Dörfern, welche defekte Wasserpumpen hatten. Tatkräftige Unterstützung durch einige Männer von Manantali war mit dabei. Ein Unterfangen, welches bleibende Eindrücke hinterliess.

Die Frauen kochten, was das Zeug hergibt, das heisst, von Ziegen, alles was man essen (oder auch nicht) kann. Der Fisch war echt gut. Das ganze Dorf half mit, das Festmahl zuzubereiten und der Hilfe zu danken. Die Dankbarkeit war riesig. Es schien, dass dieser Tag das Ereignis des Jahres der Dörfer war.  Der Auflauf war riesig, alle wollten daran teilhaben. So sind auch diese Bilder entstanden.

 

Der malische Dorfschmid und der Dorfzimmermann haben uns beeindruckt. Zum Antrieb des Blasebalgs hat der Schmid ein ausrangiertes Vespagebläse umfunktioniert.